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Codice della Strada 2025: Das ändert sich für Autofahrer in Italien

Ab 2025 tritt in Italien eine umfassende Reform der Straßenverkehrsordnung in Kraft. Der neue Codice della Strada bringt zahlreiche Änderungen, die vor allem für ausländische Autofahrer und Urlauber von großer Bedeutung sind. Wer mit dem Auto nach Italien fährt, sollte sich unbedingt mit den neuen Vorschriften vertraut machen, um hohe Bußgelder und unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Strengere Strafen für Alkohol und Drogen am Steuer

Italien verfolgt ab 2025 eine Null-Toleranz-Politik bei Alkohol und Drogen am Steuer. Bereits ab einem Blutalkoholwert von 0,5 Promille drohen Bußgelder zwischen 573 und 2.170 Euro sowie ein Führerscheinentzug von 3 bis 6 Monaten. Liegt der Wert zwischen 0,8 und 1,5 Promille, verdoppeln sich die Strafen, und es kann sogar zu Haftstrafen kommen. Ab 1,5 Promille sind bis zu 6.000 Euro Bußgeld, ein Führerscheinentzug von bis zu zwei Jahren und Freiheitsstrafen möglich. Für Wiederholungstäter ist die Installation eines sogenannten Alcolock-Systems Pflicht, das das Starten des Fahrzeugs bei Alkohol im Atem verhindert. Auch beim Drogenkonsum wird es ernst: Ein positiver Test führt zum sofortigen Führerscheinentzug von bis zu drei Jahren. Die Behörden setzen dabei auf Blut- und Speicheltests, um den aktuellen Einfluss von Substanzen nachzuweisen.

Handy am Steuer: Deutlich höhere Bußgelder

Die Nutzung des Handys ohne Freisprecheinrichtung wird ab 2025 besonders hart bestraft. Schon beim ersten Verstoß drohen 250 bis 1.000 Euro Bußgeld und ein Führerscheinentzug für mindestens eine Woche. Wiederholungstäter zahlen bis zu 1.400 Euro und riskieren einen Entzug von bis zu drei Monaten. Italien setzt verstärkt auf intelligente Kamerasysteme, die Verstöße automatisch erfassen. Wer am Steuer telefoniert, Nachrichten schreibt oder das Handy anderweitig nutzt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.

Neue Regeln für Blitzer und Geschwindigkeitskontrollen

Ab Juni 2025 müssen neue Blitzer mindestens einen Kilometer vorher angekündigt werden. Versteckte oder getarnte Blitzer sind verboten. Zwischen den Messanlagen gelten Mindestabstände: innerorts 1 km, außerorts 4 km. Die Standorte müssen von den Behörden genehmigt und aus Gründen der Verkehrssicherheit begründet werden. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die oft kritisierte „Radar-Abzocke“ zu beenden.

Geschwindigkeitsüberschreitungen werden teurer

Schon ab 10 km/h zu schnell drohen bis zu 700 Euro Strafe. Wer mehr als 40 km/h zu schnell fährt, zahlt bis zu 2.170 Euro und riskiert den Führerschein. Bei über 60 km/h zu schnell werden bis zu 3.382 Euro fällig, dazu kommt ein Führerscheinentzug von bis zu einem Jahr. Die Bußgelder werden künftig regelmäßig an die Inflation angepasst, sodass weitere Erhöhungen möglich sind.

E-Scooter, Fahrräder und neue Pflichten

Für E-Scooter gilt künftig Helmpflicht, eine Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h und ein Verbot auf Gehwegen. Sharing-Scooter benötigen ein Kennzeichen und eine Versicherung. Für Fahrräder gilt ein Mindestabstand von 1,5 Metern beim Überholen. Neue Verkehrsschilder und Markierungen sorgen für mehr Übersicht und Sicherheit, insbesondere für schwächere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger.

Winterreifenpflicht und weitere Neuerungen

Ab April 2025 ist der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen verpflichtend. Wer trotz warmer Temperaturen mit Winterreifen fährt, riskiert empfindliche Strafen. Auch die Regeln für Fahranfänger werden verschärft: Für sie gelten strengere Alkohol- und Geschwindigkeitsgrenzen, und sie müssen sich besonders an die neuen Vorschriften halten.

Bußgelder für ausländische Autofahrer

Italien kann Bußgelder EU-weit durchsetzen. Fahrverbote gelten jedoch nur in Italien. Besonders ausländische Autofahrer sollten sich an die neuen Regeln halten, da die Nachverfolgung und Eintreibung von Strafen konsequent erfolgt. Wer das Bußgeld sofort vor Ort oder innerhalb von fünf Tagen bezahlt, erhält einen Rabatt von 30 Prozent auf die Regelbuße.